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Marcus Tullius Cicero

In Verrem, II 1

[…]

[32] Nun muss ich mir die Zeit, die mir zum Sprechen gegeben wird, sorgfältig einteilen, weil ich vorhabe, den ganzen Rechtsfall darzulegen. Deshalb werde ich jene überaus schändliche und unanständige erste Handlung dieses Lebens auslassen. Nichts wird er von den Schandtaten seiner Kindheit hören, nichts aus seiner unanständigen Jugend. Was für eine die gewesen ist, derer könnt ihr euch erinnern oder ihr könnt es euch anhand von dem, was er als Sohn großgezogen hat, vorstellen. Ich werde alles übergehen, was mir schändlich zu sagen scheinen wird. Nicht nur das, was sich für den da zu hören ziemt, sondern auch was sich für mich zu sagen ziemt, betrachten.

[33] Erlaubt es mir bitte und gesteht es meinem Schamgefühl zu, dass ich einen Teil seiner Schamlosigkeiten verschweigen kann. Jene ganze Zeit, die gewesen ist, bevor dieser zur Politik kam, möge für mich unberücksichtig sein. Man möge über seine nächtlichen ausschweifenden Orgien schweigen. Es möge der Kuppler, der Glücksspieler und der Zuhälter nicht erwähnt werden. Die Verluste und Schandtaten, die das Vermögen seine Vaters und sein eigenes Jugendalter ertragen haben, sollen übergangen werden. Er kann die Tatsache, dass ich nur Andeutungen über seine alten Schandtaten mache, für sich verbuchen. Sein übriges Leben ertrage, dass ich einen großen Verlust an Anklagepunkten mache.


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